Montag, 2. Juni 2014

Valpo bei Sonne oder "langersehnter" Besuch!

Das Haus fühlt sich leer an! Am Mittwoch ist Sam ausgezogen (nach Valparaíso, neues Praktikum und Sehnsucht nach seiner Freundin). Auch Philip ist für drei Wochen weg - auf Reisen, Peru und Bolivien. Stephen ist schon vor zwei Wochen ausgezogen... man spürt langsam, dass sich alle auf die Heimkehr oder zumindest auf ein neues Ziel in Chile einstellen! Ich habe mich zwischenzeitlich sehr "schwebend" gefühlt, nicht im positiven Sinn, sondern eher ein: nicht wissen, was zu tun ist. Meine Professoren haben letzte Woche gestreikt, da sie schon seit April nicht mehr bezahlt werden. Es geht momentan heiß her in der ARCIS, da kein Geld da ist und auch nicht investiert werden soll... es wird sogar von vielen Studenten befürchtet, dass die Uni geschlossen wird! Das wäre doof für mich, weil ich dann wahrscheinlich keine Noten bekommen würde und damit auch nichts angerechnet. Aber so richtig schrecklich wäre es für die Studenten dort! Sie müssten ihr Studium ganz von vorne anfangen und auch alle Semester noch mal bezahlen - und Studieren ist sehr teuer in Chile! Um wenigstens irgendwas zu machen, haben Niki und ich uns entschlossen Sam in Valpo zu besuchen - wir haben ihn immerhin schon 3 Tage nicht mehr gesehen! Nein ernsthaft, ich habe ihn wirklich schon vermisst! Erinnert ihr euch noch an meinen Eintrag über Valparaíso mit Moritz? Ich muss alles revidieren: Bei Sonnenschein ist Valparaíso ein Paradíso :) (schlechter Wortwitz) ... nein ehrlich, es war einfach so schön! Diese Veränderung, nur durch das Wetter war unglaublich. Wir haben also die Sonne genossen, sind durch die Stadt geschlendert, haben eine kleine Bootstour gemacht und was Leckeres gegessen. Abends gab es Schach, Dame, viel Rotwein und gute Musik :) Nach einer Nacht zu viert auf drei Matratzen in einem Zimmer, wurde der nächste Tag mit einem gigantischen und leckeren Frühstück eingeläutet. Danach wollten wir uns die zerstörten Häuser anschauen - Ihr werdet es mitbekommen haben: In Valpo gab es vor etwas 1 1/2 Monaten ein großes Feuer, welches viele Häuser als Opfer hatte. Es war wirklich traurig zu sehen, was alles kaputt gegangen ist und wie die Menschen gerade wohnen müssen. Trotzdem war es toll zu sehen, wie sich die Leute gegenseitig helfen und welchen Patriotismus die Chilenen in solchen Situationen entwickeln (die Hügel waren besät von chilenischen Flaggen) Danach sind wir zu einem Marktplatz gegangen, wo die Jungs gegen ältere chilenische Herren Schach gespielt haben. Das ist richtig super, dort sitzen ganz viele Leute und spielen Karten, Schach oder Domino :) Das Wochenende ging leider viel zu schnell zu ende... ich wäre dem Alltag gerne noch ein bisschen im sonnigen Valparaíso entflohen! 


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