Ich weiß, ich habe lange
nicht mehr geschrieben, was wohl daran liegt, dass ich versuche die Zeit hier
einfach zu genießen, denn…
Ich kann es nicht
glauben, bald ist mein Auslandssemester wirklich schon zu ende. Ich habe es mir
so lange gewünscht, so viel ausprobiert, einige Niederlagen einstecken müssen
und dann, ist es doch irgendwann wahr geworden! Ich erinnere mich noch genau an
den Moment als ich die Email gelesen habe, ich konnte einfach nicht mehr!!! Ich
habe geheult wie ein Schlosshund, weil einfach so viel Anspannung von mir
abgefallen ist. Und dann war irgendwie auch nicht mehr so viel Zeit sich
großartig auf das ganze einzustellen – Semester zu ende bringen,
Auslandsaufenthalt organisieren, Arzttermine unterbringen und ins Krankenhaus!
Das alles in weniger als 4 Monaten! Und dann, Anfang März, war ich auf einmal
tatsächlich hier! Santiago de Chile – so viel größer und chaotischen als ich es
mir vorgestellt habe. Wenn ich heute an meine ersten Tage zurück denke, ist mir
viel mehr bewusst als sonst, wie sehr ich mich hier doch tatsächlich verändert
habe. Natürlich bin ich noch ich, aber ich habe sehr viel gelernt, sehr viel an
Selbstbewusstsein dazugewonnen, noch mehr Reise- und Entdeckungslust bekommen
und so viele Dinge die mir wahrscheinlich selber noch gar nicht bewusst sind.
Vielleicht fällt einem von euch zu Hause irgendwann etwas an mir auf, wo ihr
denkt „Huch, die Karina vor Chile hätte das so und so jetzt aber nicht
gemacht.“ Und ehrlich, ich finde das toll! Ich fühle mich gut so wie ich gerade
bin (bis auf ein oder zwei Kilo die ich dem Südamerikanischem Essen verdanke :D
)
Meine Stimmungen sind
trotzdem zurzeit sehr gemischt. Ich bin manchmal glücklich hier zu sein,
manchmal glücklich bald weg zu sein, schnell genervt - von Leuten, von der
Stadt, von blöden Kommentaren, bin anhänglich, bin frei, habe Sehnsucht nach zu Hause, habe kein Lust
auf die Rückkehr, vermisse die Leute zu Hause, bin gespannt, wie sehr ich die
Menschen von hier vermissen werde. Es
ist so eine typische Abschiedszeit, für mich aber gleichzeitig ziemlich neu,
weil man im Ausland wirklich nicht weiß, ob man die Leute, die man hier kennen
gelernt und lieb gewonnen hat, jemals wieder sehen wird. Irgendwie durchleben
diese Situation gerade sehr viele Leute um mich herum, aber bei jedem ist es
doch irgendwie anders… da Spielen Freundschaften, Gefühle, Familien und die skurrilsten
Situationen mit rein. Was ich eigentlich sagen will? Ich weiß es auch nicht so
genau, das hier ist ein Eintrag ohne Plan :D etwa so viel Plan habe ich auch
von der Zeit, die nun bald auf mich zukommt. Denn etwa um den 10.07. werde ich
meine Zelte in Santiago abbrechen und die große Reise geht los! Wer, was, wann,
wo? Mal sehen…
Zunächst mache ich noch
einen kleinen Urlaub aus dem schrecklichen Winterwetter (und aus der dazugehörigen
Stimmung) in Santiago: Die „Überreaktion“ – 5 Tage Osterinsel :) Dann gibt es
auch wieder schöne, neue Fotos – auf denen ich seeehr glücklich aussehen werde!
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