Donnerstag, 10. Juli 2014

Moaaaaaiiiii - Osterinsel



Am letzten Sonntag ging es los - fünf Tage auf der Osterinsel! Wie im letzten Eintrag schon erwähnt, war das Buchen des Flugs irgendwie eine ziemlich spontane Sache. Umso unrealistischer war es, als Philip und ich (wir sind zusammen auf die Insel geflogen), morgens ohne Strom in der Küche standen und Brötchen für den Tag geschmiert haben. Irgendjemand hatte wohl beschlossen, den Strom für den kompletten Blog abzudrehen… naja, das sollte uns nicht hindern. Wir haben tatsächlich alles rechtzeitig und ohne Verletzungen rechtzeitig geschafft und sind pünktlich aus Santiago losgeflogen. Fünf Stunden Flug, braucht man bis zur Osterinsel, obwohl sie noch zu Chile gehört. Für ein besseres Verständnis kommen hier aber vorweg erstmal ein paar interessante Facts – wer mehr als Folgendes und meine persönliche Erfahrungen wissen will, kann ja mal den Link folgen… und wer Wikipedia doof findet, kann das einfach selber googeln!
„Der Hauptort [der Osterinsel] Hanga Roa ist 3526 km von der chilenischen Küste […] und 4251 km von Tahiti entfernt.“ Sie erstreckt sich auf 162,5 km² Fläche, ist 13 km breit und 24km lang. Auf ihr leben ca. 6.000 Menschen, davon 2.000 Rapa Nui, so heißen die Einheimischen.  „Bekannt ist die Insel vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, den Moai.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Osterinsel)

Tag eins – Ankunft, erster Moai, Inselerkundung
Nach dem Fünfstundenflug, sind wir erst mal in unser Hotel gelaufen – der Ort auf der Insel liegt nur 5 Minuten vom Flughafen entfernt. Ein total schönes Ambiente und tolle Hotelbesitzer. Die Frau ist eine Rapa Nui, spricht mit ihrem Mann Französisch, da er von einer anderen polynesischen Insel kommt. Die Kinder – super süß, einmal sind die einfach in unser Zimmer gestürmt und aufs Bett gehüpft – lernen und sprechen in der Schule Spanisch und Rapa Nui.
Obwohl wir beide im Flugzeug geschlafen haben, waren wir doch recht erledigt vom frühen aufstehen. Deswegen haben wir die Insel dann einfach ein bisschen zu Fuß erkundet und unseren ersten Moai gesehen, inklusive Sonnenuntergang (den gab es jeden Tag zu sehen… die Moais auch :D )


Tag zwei – Fahrradtour der Superlative
Am nächsten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen. Richtig gute Fahrräder für wenig Geld! Dann ging es los: Die (ich glaube) Ostküste entlang – an der Landebahn vorbei – bis zum nördlichsten Punkt der Insel. Das waren wohl so 35 km, mit städnigen Zwischenstops, weil es immer wieder irgendwelche Moais anzuschauen gab. Moais auf dem Bauch, auf dem Rücken, unidentifizierbare Moais, stehende Moais, mit Gesicht, ohne Gesicht, eingegraben, noch im Steinbruch, grimmig guckende Moais, tausend Moai Schnuten …. Einfach in allen Variationen. Ich persönlich finde diese Statuen einfach knuffig! Nach dem wir an den 15 Moais auf einer Plattform und dem Steinbruch angekommen sind, ging es dann noch 17 km durch die Mitte der Insel zurück ins Dorf. Ich wäre beinahe gestorben! Seit 5 Monaten habe ich kein Sport getrieben und dann das! Und es ging die ganze Zeit nur bergauf – da hilft auch kein Keks, um mich aufzuheitern. Aber meine Nörgelei hat sofort aufgehört, als es den letzten Berg dann wieder bergab ging und wir direkt in den Sonnenuntergang gerollt sind! Der Po tat trotzdem noch drei Tage weh :(

Tag drei – Moai Tour
Um ein bisschen mehr über die Geschichte bzw. über die Vermutungen über die Moais zu erfahren, haben wir uns entschieden eine geführte Tour über die Insel zu machen. Die Route ging genau zu den Stellen, an denen wir mit dem Fahrrad noch nicht waren. Und das sind nur die berühmtesten, denn angeblich sind auf der Insel 2.000 Moais zu finden. Natürlich nicht alle in gutem Zustand, aber doch eine beachtliche Zahl! Wir haben eine Deutsche als Tour Führerin gehabt – Sabine! Sie lebt auf der Insel und hat ein Kind mit einem Rapa Nui. Neben den normalen Infos, die wir (auf englisch) bekommen haben, haben wir noch recht viel mit ihr über das normale Leben auf der Insel gesprochen. Das Leben ist schon anders, auf so einer kleinen Insel. Stellt euch mal vor, ihr könntet nicht jederzeit von diesem Ort weg! Ich glaube für viele von uns ist dieser Gedanke ziemlich beängstigend und Freiheitsraubend. 

Tag vier – Strand, Wasserprobe, Freudentaumel
Diesen Tag haben wir einfach genossen. Zwar hätte es noch einiges gegeben, was wir uns angucken hätten können. Aber die wichtigsten Punkte waren abgehakt. Also haben wir einfach genossen, so weit weg von allem zu sein – physische Entfernung trägt auch zu einem psychischen Abstand bei!
Also sind wir an den bekanntesten Strand gefahren und haben in der Sonne gelegen und genossen. Ich habe meine erste Wasserprobe im Meer in „Chile“ hinter mich gebracht – das Wasser ist dort um einiges wärmer als an der Küste Chiles! Abends  haben wir uns dann noch eine „traditionelle“ Tanzshow angeguckt. Echt beeindruckend wie die Leute ihre Hüften bewegen können – aber als wir mittanzen mussten… das ging dann doch zu weit. Fremdschämen hoch fünf :D 


Tag fünf – verschluckter Sonnenaufgang, Souvenirverzweiflung, Abflug
Ich wollte UNBEDINGT einen Sonnenaufgang sehen. Also sind wir richtig früh aufgestanden und haben ein sau teures Taxi zu den 15 Moais genommen, denn der Anblick soll spektakulär sein, wenn die Sonne hinter den süßen Statuen aufgeht! Davon haben wir leider nichts mitbekommen, denn es war einfach zu bewölkt. Nach einer Stunde konnte man hoch am Himmel die Sonne durch die Wolken erahnen – aus der Traum, kein Sonnenaufgang!
Nach dem Frühstück haben wir uns dann auf Souvenirsuche gemacht – man kann ja nicht ohne ein Mitbringsel von so einem Ort wiederkommen. Aber tatsächlich wären wir das fast. Wir haben ziemliche Ausdauern und Überredungskünste gebraucht, um IRGENDWAS einigermaßen schönes zu finden. Ich habe glaube ich noch nie so viel Mist auf einmal gesehene. Alles haben die gleichen Ideen – schlechte!!!  Letztendlich habe ich den schönsten Hoody (ausgesprochen mit langem oooo) der Welt gekauft. Und dann gibt es da noch einen Eigentümerstreit über einen unfertigen Moai aus Holz :D …


Alles in allem war dieser Urlaub wunderschön, witzig und einzigartig – denn auf diese Insel, werde ich vermutlich wirklich nie wieder fliegen!

PS:  Die Copyright für die Fotos liegen hauptsächlich bei meiner Lieblingsreisebegleitung Philip :)

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