Montag, 19. Mai 2014

Wissenswertes... oder auch nicht.



Heute gibt es Wissenswertes rund um mein Leben hier in Santiago. Ihr wisst zwar schon ein paar Dinge, aber das reicht noch lange nicht, um zu verstehen wie das Leben hier ist. Deswegen dachte ich, dass ich euch ein paar mehr Infos und auch Fotos liefere!
Ich wohne in einem einstöckigen Haus im Party- und Ausgehviertel  „Bella Vista“. Von außen sieht es eher schäbig aus, mit Graffiti an der Wand und direkt an der vielbefahrenen Straße. Doch innen sieht das ganz anders aus. Wir haben hier ein Wohnzimmer, zwei Bäder, einen Flur mit Sitzmöglichkeiten, eine Küche, einen Innenhof und 9 Zimmer. Im Innenhof können wir unsere Wäsche aufhängen und bis jetzt haben wir dort auch immer gegessen – mal sehen wie das jetzt im Winter wird. Meine WG besteht aus 9 Personen und einer Katze: Nicki (Österreicher), Sam (Belgier), Stephen (USA), Lucia (Kolumbien), Phillip (Deutsch), Sandra (Deutsch), Johannis (Deutsch), David (Spanien) und Tina (Katze). Ab 9 Uhr wird es bei uns turbulent, denn da kommen alle von der Uni, Verabredungen, Praktikum oder der Arbeit wieder nach Hause und wollen essen. Haupttreffpunkt ist also die Küche und der Innenhof. Tagsüber hingegen ist es im Haus eher ruhig und wenn ich da bin werde ich auf Schritt und Tritt von Tina verfolgt (wenn sie nicht gerade in meinem Bett schläft). Ich habe ein Zimmer direkt an der Straße, deswegen schlafe ich auch mit Oropax und Schlafmaske, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Auf der Straße, direkt an meinem Fenster laufen immer so 3 bis 5 Männer rum, die den Autofahrern, welche auf Grün warten, etwas zu verkaufen – das sind Sachen wie Süßigkeiten, Obst, Gemüse, aber auch Technik. Immer wenn ich an ihnen vorbei gehe, z.B. um zur U Bahn Station zu laufen, werde ich 5 mal begrüßt und angelächelt :D ich finde es richtig toll, aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass das welche von meinen besten Freunden werden (nein Scherz!)
In Santiago gibt es wirklich an jeder Ecke was zu sehen: Sehr viele Straßenkünstler (auch gerne an roten Ampeln, um ein wenig Geld zu verdienen), Graffiti (schöne und weniger schöne), Kleidungsstile (eher weniger schöne :D), Menschen (alle interessant), Veranstaltungen (auch sehr viele „for free“)… das ist der große Vorteil einer Millionenstadt – es wird nie langweilig. Selbst wenn man gerade mal nicht so flüssig ist, kann man viele Dinge tun! Trotzdem ist Santiago nichts für die Ewigkeit meiner Meinung nach. Die Stadt ist unorganisiert und ich weiß nicht, ob das in ganz Chile so ist, oder ob das eine Besonderheit für Santiago ist. Briefumschläge kann man nicht in der Post kaufen, es gibt eine Millionen Apotheken, Wettbewerb ist unmöglich bei 50 Optikern nebeneinander… viele Eigenartigkeiten! Wenn man diesem ganzen Wirrwarr mal entfliehen will, empfehle ich Sant Christobal! Das ist, wie ihr wisst, wenn ihr meinen Blog verfolgt, ein Berg hier in Santiago. An dessen Fuße liegt auch Bella Vista. Auf dem Hügel hat man einen super Ausblick und eine Art von Friedlichkeit. Es ist nicht so, dass man totale Ruhe hat (man hört sogar noch ein wenig die Autos von unten!). Aber es ist einfach friedlich und ich glaube, das liegt nicht nur an der überdimensionalen Maria Figur auf der Spitze :D  
Komische Tatsachen: Es gibt Büchereien in den Metrostationen. Klamotten sind teilweise billiger als essen. Chilenen können egal um welche Uhrzeit Completos (Hotdogs mit dicker fetter Mayo und Guacamole) essen. Es gibt Snackautomaten mit Früchten (Chilenen ernähren sich eher ungesund, ich glaube so soll ein gesundes Leben gefördert werden). An den Ticketkontrollautomaten stehen immer alle Leute an einem an – obwohl daneben drei frei sind. Was Komplimente angeht sind Chilenen echte Latinos.  Es gibt keine Drogeriemärkte, aber dafür an jeder Ecke gleich zwei oder drei Apotheken. Bauchfrei tragen ist in.

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