Heute gibt es
Wissenswertes rund um mein Leben hier in Santiago. Ihr wisst zwar schon ein
paar Dinge, aber das reicht noch lange nicht, um zu verstehen wie das Leben
hier ist. Deswegen dachte ich, dass ich euch ein paar mehr Infos und auch Fotos
liefere!
Ich wohne in einem
einstöckigen Haus im Party- und Ausgehviertel
„Bella Vista“. Von außen sieht es eher schäbig aus, mit Graffiti an der
Wand und direkt an der vielbefahrenen Straße. Doch innen sieht das ganz anders
aus. Wir haben hier ein Wohnzimmer, zwei Bäder, einen Flur mit
Sitzmöglichkeiten, eine Küche, einen Innenhof und 9 Zimmer. Im Innenhof können
wir unsere Wäsche aufhängen und bis jetzt haben wir dort auch immer gegessen –
mal sehen wie das jetzt im Winter wird. Meine WG besteht aus 9 Personen und
einer Katze: Nicki (Österreicher), Sam (Belgier), Stephen (USA), Lucia
(Kolumbien), Phillip (Deutsch), Sandra (Deutsch), Johannis (Deutsch), David
(Spanien) und Tina (Katze). Ab 9 Uhr wird es bei uns turbulent, denn da kommen
alle von der Uni, Verabredungen, Praktikum oder der Arbeit wieder nach Hause
und wollen essen. Haupttreffpunkt ist also die Küche und der Innenhof. Tagsüber
hingegen ist es im Haus eher ruhig und wenn ich da bin werde ich auf Schritt
und Tritt von Tina verfolgt (wenn sie nicht gerade in meinem Bett schläft). Ich
habe ein Zimmer direkt an der Straße, deswegen schlafe ich auch mit Oropax und
Schlafmaske, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Auf der Straße, direkt an
meinem Fenster laufen immer so 3 bis 5 Männer rum, die den Autofahrern, welche
auf Grün warten, etwas zu verkaufen – das sind Sachen wie Süßigkeiten, Obst,
Gemüse, aber auch Technik. Immer wenn ich an ihnen vorbei gehe, z.B. um zur U
Bahn Station zu laufen, werde ich 5 mal begrüßt und angelächelt :D ich finde es
richtig toll, aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass das welche von
meinen besten Freunden werden (nein Scherz!)
In Santiago gibt es
wirklich an jeder Ecke was zu sehen: Sehr viele Straßenkünstler (auch gerne an
roten Ampeln, um ein wenig Geld zu verdienen), Graffiti (schöne und weniger
schöne), Kleidungsstile (eher weniger schöne :D), Menschen (alle interessant),
Veranstaltungen (auch sehr viele „for free“)… das ist der große Vorteil einer
Millionenstadt – es wird nie langweilig. Selbst wenn man gerade mal nicht so
flüssig ist, kann man viele Dinge tun! Trotzdem ist Santiago nichts für die
Ewigkeit meiner Meinung nach. Die Stadt ist unorganisiert und ich weiß nicht,
ob das in ganz Chile so ist, oder ob das eine Besonderheit für Santiago ist.
Briefumschläge kann man nicht in der Post kaufen, es gibt eine Millionen
Apotheken, Wettbewerb ist unmöglich bei 50 Optikern nebeneinander… viele
Eigenartigkeiten! Wenn man diesem ganzen Wirrwarr mal entfliehen will, empfehle
ich Sant Christobal! Das ist, wie ihr wisst, wenn ihr meinen Blog verfolgt, ein
Berg hier in Santiago. An dessen Fuße liegt auch Bella Vista. Auf dem Hügel hat
man einen super Ausblick und eine Art von Friedlichkeit. Es ist nicht so, dass
man totale Ruhe hat (man hört sogar noch ein wenig die Autos von unten!). Aber
es ist einfach friedlich und ich glaube, das liegt nicht nur an der
überdimensionalen Maria Figur auf der Spitze :D
Komische Tatsachen: Es
gibt Büchereien in den Metrostationen. Klamotten sind teilweise billiger als
essen. Chilenen können egal um welche Uhrzeit Completos (Hotdogs mit dicker
fetter Mayo und Guacamole) essen. Es gibt Snackautomaten mit Früchten (Chilenen
ernähren sich eher ungesund, ich glaube so soll ein gesundes Leben gefördert
werden). An den Ticketkontrollautomaten stehen immer alle Leute an einem an –
obwohl daneben drei frei sind. Was Komplimente angeht sind Chilenen echte
Latinos. Es gibt keine Drogeriemärkte,
aber dafür an jeder Ecke gleich zwei oder drei Apotheken. Bauchfrei tragen ist
in.
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