Endlich! Komme ich mal
wieder dazu zu schreiben. Ich glaube es ist jetzt wirklich schon zwei Wochen
her, seit dem letzten Eintrag. Dafür gibt es auch viel zu erzählen!
Fange ich mal mit dem
Trip um den 30.03. an: Ich hatte mit Moritz einen Ausflug nach Valparaíso und
Viña del Mar geplant. Am Sonntagmorgen ging es mit dem Bus ab Santiago los, in
das etwa 2 Stunden entfernte Valparaíso. Valpo (so wird die Stadt unter den Chilenen
genannt) ist eine Hafenstadt, welche auf mehreren Hügeln gebaut wurde. Bekannt
ist die Stadt wegen seinen bunten Häusern und seinen zahlreichen Graffitis.
Moritz und ich haben vor unserer Abfahrt aus tausend Mündern gehört, wiiiie
toll der Ort sein soll, also hatten wir sehr hohe Erwartungen. Leider etwas zu
hohe: Wir beide waren etwas enttäuscht, denn die Stadt ist ziemlich dreckig, es
gibt sehr viele Straßenhunde und wir hatten auch beide mit mehr schönen
Graffitis gerechnet. Natürlich muss man auch sagen, dass das Wetter leider
nicht so gut war und im Sonnenlicht die ganze Stadt bestimmt anders wirkt. Denn
eins hat Valpo: Charme! Nach einer kulinarischen Offenbarung in einem
Luxusrestaurant (wir dachten wir gönnen uns mal was) und einer Nacht in unserem
sehr versteckten Hostel ging es am nächsten morgen nach Viña del Mar, der
Nachbarstadt. Und um ehrlich zu sein: da muss man wirklich nicht hin :D es gibt
nicht wirklich was zu besichtigen und der Strand ist auch nicht sehr reizvoll –
noch dazu bei dem Wetter. Moritz und ich waren beide schon etwas deprimiert,
sind dann aber trotzdem noch in einen botanischen Garten weiter außerhalb
gefahren. Allein die Busfahrt hat den Ausflug schon sehr aufgewertet. Aber der
botanische Garten war eine Wohltat: Endlich mal keine Autohupen und
Motorgeräusche, endlich keine Menschenmassen um einen herum, endlich mal
natürliches Grün und dieser Geruch nach Urlaub und Natur! Man merkt schon, dass
war wohl das Highlight dieses Ausflug. Am nächsten Tag haben wir dann noch die
Free Walking Tour in Valpo gemacht und dann ging es wieder ab nach Hause, so
dass wir am nächsten Tag brav in die Uni gehen konnten.
Am Mittwoch ist Timon
pünktlich und sicher in Santiago angekommen und wurde dann gleich mal in das
chilenische Nachtleben eingeweiht. Miércoles Po im Club Chocolate – the best!
:D
Am Donnerstag habe ich dann (in der Uni!!!) erfahren, dass die Uni ausfällt und somit hatte ich ein 6 tägiges Wochenende! Und das musste geplant werden… lange Geschichte, kurzer Sinn: Wandern im Reserva Nacional Altos del Lircay war angesagt!
Am Sonntagmorgen sind
Timon und ich dann drei Stunden nach Talca gefahren, eine kleine, unscheinbare
Stadt südlich von Santiago – aber mit
einem großen Busterminal! Von da auch ging es sofort weiter zu dem eineinhalb
stündig entfernten Nationalpark. Der
Eingang des Park befindet sich auf einem Berg und es führt nur eine Straße
dorthin. Die Fahrt mit dem Bus war sehr abenteuerlich und je näher wir dem Park
kamen, desto weniger Häuser waren zu sehen. Da wir dort hingefahren sind, ohne
zu wissen wo wir schlafen würden und wie genau das alles dort vonstatten gehen
sollte, hieß es nach Ankunft erst mal: Organisation! Das liegt mir ja
eigentlich ganz gut, vor Ort gab es ja dann aber noch das Sprachhindernis: Aber
überraschender Weise hat alles super geklappt! Wir haben ein komplettes Haus
für uns gehabt, noch sehr neu, gut ausgestattet, warmes Wasser, eine Küche und
einen Karmin. Für Abends haben wir uns ein Essen bestellt in so was ähnlichen
wie einer Dorfkneipe. Dann sind wir in den Park gegangen, denn die
Administration und der Parkranger sind erst nach einem 2 km langen Weg
anzutreffen. Dort haben wir uns Infos geholt, registriert (damit man uns wieder
findet, falls wir auf dem riesigen Gelände verloren gehen sollten) und sind
dann einen kleinen Wanderweg gelaufen (ca. 1 Stunde). Davon waren wir schon
sehr begeistert, wir wussten jedoch nicht, was uns am nächsten Tag bevorstand!
Nach einem typisch chilenischem Essen und einer molligen Nacht ging es am
nächsten Tag wieder ab zu Registration und dann auf den ca. 10 km langem
Wanderweg (nur der Hinweg). Ziel: Enladrillado – ihr wisst nicht was das ist?
Wir hatten auch keine Ahnung :D außer, dass es eine platte Fläche sein sollte,
über die man früher dachte, dass dort Ufos landen würden. Aber wie groß und auf
welcher Höhe die zu finden sein würde? Keine Ahnung!!! Nach vier Stunden
Wandern durch den Wald, über steinige und vor allem steile Wege, im
Sonnenschein und Schatten waren wir dann wohl etwa sauf 2200m Höhe. Und
tatsächlich auf der Spitze des Berges. Ich hätte nie gedacht, dass wir bis da
oben hinwandern! Ich habe immer die Spitze des Berges angeguckt und mir gedacht
„ Oh wie toll das wäre, dort oben zu sein, aber das schaffen wir heute eh
nicht!“ :D Tja, man sollte nicht immer so pessimistisch sein… der Weg war
teilweise zwar wirklich anstrengend, aber für so eine Aussicht lohnt sich jeder
Schritt! Unglaublich! Das kann mir Worten tatsächlich nicht beschrieben werden.
Das Plateau erhob sich vor uns wir ein riesen Fußballfeld aus Stein und
dahinter waren riesen Berge mit schneebedeckten Spitzen zu sehen. Man hatte das
Gefühl, man sei den Wolken und der Sonne ganz nah. In diesem atemberaubendem
Ambiente haben wir dann erst mal eine Pause gemacht, um den Ausblick zu
genießen – und zu realisieren, dass wir wirklich dort oben waren. Danach noch
eine Fotosession und dann mussten wir leider den Heimweg antreten, damit wir
vor Einbruch der Dunkelheit noch zu Hause ankommen würden. Runter ging es um
einiges schneller und einfacher, sodass wir insgesamt 24km in 7 Stunden
gewandert sind. Dementsprechend konnten wir, wie ihr euch bestimmt vorstellen
könnt, ziemlich gut schlafen :D Am nächsten Tag ging es gegen Mittag (denn dort
fahren nur 5 Busse am Tag) wieder nach Talca und von da aus nach Santiago.
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